Zylinderbearbeitung

Allgemeines

Beim Piaggio/Gilera MaxiMotor lohnt es sich eine Zylinderbearbeitung in anbetracht zu ziehen. Ein bisschen Erfahrung in soetwas ist natürlich nicht verkehrt. Am besten man holt sich einen geschrotteten Zylinder um daran herumzuprobieren. Wichtig natürlich, man braucht das richtige Werkzeug. Hierzu empfiehlt sich der DREMEL oder ähnlich handliche Fräser. Der Fräsaufsatz ist das A und O beim Fräsen. Wer hier nicht den richtigen Aufsatz hat, kann es vergessen.

Ich übernehme keinerlei Garantie und Haftung auf die hier vorgestellte Zylinderbearbeitung. Wenn euer Motor danach läuft ist das nicht meine Schuld. Bei mir funktioniert das nämlich.

Ihr könnt auf die Bilder klicken um diese zu vergrössern !

Los gehts!

Hier liegt er vor euch, der Original 180ccm Zylinder aus dem Runner.

Zu sehen ist hier ein aufgesägter 180er Zylinder. Das linke Teilstück ist einer der seitlichen Überströmer im Querschnitt. Hier sieht man schön, das da noch einiges an Material weg kann (nach aussen hin). Beim rechten Teilstück sieht man schön den Auslass im Querschnitt. Da ist auch genug Material um diesen nach oben oder unten zu erweitern. Wenn man den Auslass nach oben hin erweitert, steigt der Nenndrehzahlbereich, aber bei 1-2mm sollte das noch nicht bemerkbar sein. Wichtig ist die Kanten vom Fräsen abzurunden, sonst bleiben die Kolbenringe daran hängen.

Einlass-Lappen

Das Stück von der Zylinderlaufbahn wurde entfernt, da es sonst in den Einlasskanal des Motorgehäuses steht. Wenn man den Ansaugstutzen + Membranblock rausnimmt und mit der Taschenlampe reinschaut, sieht man schön das dieser "Lappen" ungefähr 1/3 des Einlasskanals verdeckt, was nicht gerade positiv für die Strömung des Gemisches ist. Also wegdamit. Vorsicht !!! Das Nikasil der Laufbahn ist sehr spröde, saubere Arbeit zahlt sich hier aus. Der Zylinder dankt es dir.

Überströmer aufmachen

Hier sieht man wie die Überströmer schon aufgefräst sind. Man kann natürlich noch weitergehen, aber ich habe es ersteinmal so gelassen. Beim 125er Zylinder kann man die Überströmer viel weiter aufmachen, da mehr Fleisch da ist zum wegfräsen. Wichtig auch hier, es bringt nix einfach oben ein bisschen was wegzunehmen wenn es weiter unten/innen immernoch so eng ist. Man muss die Überströmer sauber von Anfang bis zum Knick wo es in den Zylinder strömt auffräsen. Ecken und Kanten sind übrigens auch nicht gerade schön für die Strömung des Gemisches. Auf den Fotos sollte man erkennen was gemeint ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Übrigens, den 125er Zylinder zu fräsen dauert wesentlich länger, da dieser aus Grauguss ist, wohingegen der 180er Zylinder aus Alu ist.

Hier sieht man schön den Unterschied zwischen Originalem 125er Zylinder und aufgefrästem 125er Zylinder (rechts)

Motorgehäuse

Nunja, was bringt es einem, den Zylinder bis zum Maximum auszufräsen, wenn das Motorgehäuse original bleibt. Auf dem Bild sieht man den unterschied zwischen leicht polierter Oberfläche links und nicht poliert rechts. Beide Seiten sollten natürlich poliert werden. Optimal ist natürlich, wenn die Überströmer vom Motorgehäuse natlos in die Überströmer des Zylinders übergehen wenn er draufsteckt. Zur Hilfe kann man sich eine Schablone aus einer alten Fussdichtung basteln.

Das wäre es ersteinmal von der Zylinderbearbeitung. Wichtig ist natürlich beim Fräsen:

1. man braucht viel Zeit und Ruhe

2. Das richtige Werkzeug ist das A und O

3. Man sollte es nicht übertreiben. 1mm Dichtfläche rundherum sollte aus meiner Sicht das Maximum sein

4. Sauberkeit beim späteren Zusammenbau, d.h. nach dem Fräsen darf nirgends mehr Aluspäne sein

 

So nun haut mal rein mit der Fräserei, aber keine Emails an mich wenn nichts mehr funktioniert.

Das hier ist nur eine Anregung wie man das machten könnte / wie sowas aussehen könnte.